Der Grand Canyon des Yellowstone Parks
by Janine13 Juli
Auch heute (10. Juli 2009) stand uns wieder ein Monster Tagesprogramm bevor. Eine halbe Stunde mehr Schlaf gönnten wir uns aber am Morgen – schliesslich waren wir gestern ja spät genug nach Hause gekommen. Nachdem wir gestern die Hälfte des „Lower Loop“ gesehen hatten, erkundeten wir den verbleibenden Teil des „Upper Loop“. Den Weg von Norris nach Mammoth kannten wir ja bereits – doch dahinter gab’s wieder Neuland zu entdecken! Bevor wir aber beim „Undine Fall“ den ersten Halt einlegenten, standen wir etwas im Stau, weil rechts von der Strasse eine Gruppe von Rehen entdeckt wurde. Das muss auch mal gesagt werden: Sobald man hier in der Nähe der Strasse ein Tier entdeckt, wird – wenn’s gut läuft – am Strassenrand angehalten, es kann aber auch vorkommen, dass einfach die Warnblinker gesetzt werden und dann fröhlich in Mitten der Strasse drauf los fotografiert wird. So generieren Bisons, Hirsche und Bären immer wieder Staus in den Parks. Aber was soll’s – wir sind ja schliesslich in den Ferien und es kann nicht jeder das Glück haben, zwei sich paarende Bären zu endecken! 😉
Östlich vom Wasserfall hielten wir beim „Forces of the Norhtern Range“ Trail. Diese kurze Wanderung von 0.5 Meilen bot ein fantastisches Panorma, wie man hier sehen kann:
Das nächste Ziel war der „petrified Tree“, doch leider durfe unser Triton die Strasse nicht hochfahren – wir stellten aber beim Heraufwandern fest, dass man hier sehr wohl auch mit einem Wohnmobil hochgekommen wäre und dass auch das Wenden (zumindest für Schweizer) kein Problem gewesen wäre… Beim Autoparkplatz war dann wieder eine grosse Menschenmenge, die aber irgendwie nicht am versteinerten Baum interessiert waren. Auch hier war irgendwo in der Gegend ein Bär – doch von blossem Auge konnten wir das Tier nicht ausmachen. So bestaunten wir stattdessen den versteinerten Baum. Nun ganz einsam und umzäunt, soll es früher ein paar versteinerte Bäume hier oben gegeben haben – diesen Bäumen wurden aber auch die Souvenierjäger zum Verhängnis. Um wenigsten einen Baumstamm noch retten zu können, wurde dieser eingezäunt. Zitat Maloni: „So geht das!“
Mit dem Triton wieder vereint gings weiter via „Tower Roosevelt“, dem „Calcite Spring Overlook“ zum „Overhanging Cliff“ – und auf den Bildern wird auch klar, warum es diesen Name erhalten hat! 🙂
Wasserfall („Tower Fall“) war unser nächster Halt, zum Glück fanden wir noch einen Parkplatz – denn es gibt auch hier Leute, die den Unterschied zwischen RV und Auto einfach nicht kennen und deshalb RV Parkplätze besetzten. Inzwischen sind wir aber schon Weltmeister im Uns-In-Einen-Autoparkplatz-Quetschen geworden und brauchen somit meistens nur noch ein Autoparkplatz, anstatt wie früher deren 4. Wir wanderten den kurzen Trail Richtung Fluss, sahen aber den Wasserfall dann von hier unten nicht mehr, dafür hatten wir eine schöne Sicht auf den Fluss.
Eine Wanderung auf einen Berg musste dann aber doch noch sein im Yellowstone. Wir entschieden uns für den „Mount Washburn“, welcher vom „Dunraven Pass“ via 3 Meilen Wanderung erreichbar ist. Auf dem Parkplatz angekommen suchten wir wieder einmal nach einem Parkplatz unter lauter Autos, wurden aber zum Glück noch fündig. Nachdem die Sandwiches bereit waren, machten wir uns auf den Weg. Weit kamen wir nicht, bis wir das erste Mal auf „Wildlife“ stiessen: Wir trafen auf ein Murmeltier direkt neben dem Pfad. Doch es kam noch besser: Etwa eine Meile weiter gewandert, entdeckten wir eine Gemsenherde. Es ging nicht lange und wir waren auf dem Weg praktisch von Gemsi umzingelt. Ein mulmiges Gefühl hatten wir schon, doch die Gemsi war friedlich gestimmt und liessen sich beim Grasen fotografieren. Nachdem sie den Berg hinunter verschwunden waren erreichten wir nach etwa 1.5 Stunden die Feuerüberwachungsstation auf dem „Mount Washburn“. Hier oben war es ziemlich windig und so picknickten wir im Innern der Station. Gestärkt bestaunten wir anschliessend das 360° Panorama auf der Aussichtsplatform der Station. Von hier aus konnte man bis zum Grand Teton NP sehen! Auf dem Rückweg sahen wir dann noch zwei sich streitende Murmeltiere, diese waren jedoch für meine Kamera zu schnell…
Nach dieser Wanderung war der Tag aber noch lange nicht zu Ende. Wir hatten immer noch den Grand Canyon des Yellowstones zu entdecken. Zuerst war der South Rim Drive an der Reihe: Wir fuhren bis zum „Artist Point“ und bestaunten dort die Farbenpracht des Canyons. In weiter Ferne konnte man auch den „Lower Fall“ sehen, worauf wir definitiv beschlossen, dass wir wohl doch an allen Aussichtspunkten des Canyons halten mussten. Doch dies war nicht der einzige Wasserfall, den man hier sehen konnte, gut versteckt sah man auch noch eine kleinere Ausgabe!
Nächster Punkt war somit der Parkplatz beim „Uncle Tom’s Trail“. Nachdem wir den Upper Fall aus weiter Ferne und von oben besichtigten, wollten wir nun doch noch eine bessere Sicht vom unteren Wasserfall ergattern. Doch leider war der Uncle Tom’s Trail aufgrund von Steinschlag geschlossen und so sahen wir nur den Regenbogen, welcher der Wasserfall zum Vorschein brachte.
Dies war es dann auch schon mit dem South Rim des Canyons, doch das North Rim hatte noch diverse Höhenmeter und Hautnahwasserfall-Erlebnisse für uns bereit. Erster Halt war beim „Brink of Upper Falls Trail“. Die Aussichtsplatform war direkt über dem Wasserfall und so starrte man die 33m hinunter, die der Wasserfall direkt neben uns in die Tiefe viel.
Doch es sollte noch besser kommen! Die nächste kurze Wanderung, „Brink of Lower Falls Trail“, brachte uns direkt über den „Lower Fall“. Dieser fällt ganze 150m (höher als die Niagara Fälle) und beförderte die stolze Wassermenge von 141’809 Liter pro Sekunde in die Tiefe! Unvollstellbar, diese Wasserkraft!
Richtig imposant war der „Lower Fall“ auch vom nächsten Punkt, dem „Red Rock Point“ aus! Hier sah man das Spektakel von weiter weg und konnte dabei erst noch die Farbenpracht des Canyons bestaunen. Auch zu erwähnen ist die spezielle Treppe, die uns zu diesem Viewpoint brachte und während wir so herunterwandersten entdeckten wir noch einen ganz kleinen Bach mit Wasserfall, der sich langsam einen Weg nach unten bahnte.
Nun war es bereits wieder 7 Uhr und so traten wir die Heimreise zu unsererem Campingplatz an. Endlich waren wir einmal „Zuhause“, bevor es dunkel war! So konnten wir die schon lange gekauften Marshmellows und Cracker ausprobieren -> Smores! Hmmm, geschmolzene Marshmellows schmeckten mir eindeutig besser! Doch von Marshmellows wird man ja nicht satt und so gesellte sich zur Glut bald noch etwas Fleisch! Mit langen Hosen, Socken und Pullover konnten wir auch das Abendessen auf dem Picknicktisch ganz ohne Mückenstiche geniessen. Ein richtig gelungener Tag, mit endlich auch mal etwas Lagerfeuer – Romantik! 🙂
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