San Francisco, Fisherman’s Wharf & Alcatraz
by Janine16 Juni
Gestern (15. Juni 2009) wagten wir uns mit dem Wohnmobil nach San Francisco. Und ein Wagnis war dies allerdings: Nicht nur, dass hier die Strassen irgendwie enger schienen, auch stellten wir kurz nach Einfahrt in die Stadt fest, dass es hier sehr schwierig werden würde, einen Parkplatz zu finden. Die seltenen Seitwärtseinparkier-Plätze waren entweder viel zu kurz oder aber falls wir dann doch einmal eine genügend grosse Lücke für unser RV fanden, war die Zeit, hier parken zu dürfen, auf 2 oder 3 Stunden begrenzt. Nach langem Suchen wurden wir dann aber doch noch fündig, im Presidio Park fanden wir endlich einen grossen Parkplatz, wo wir unser Triton stehen lassen konnten. Doof nur, dass ausgerechnet heute der Logger vergessen ging und wir von dieser Irrfahrt leider keine Route aufgezeichnet haben… Beim Parkplatz war es schon 12 und so mussten wir uns gleich auf den Weg zum Pier 33 machen, denn von hier startete unsere Tour nach Alcatraz um 3:20 pm.
Die Tickets mussten aber schon früher abgeholt werden und so waren wir etwas in Eile, als wir dem Strandweg entlang Richtung Fisherman’s Wharf liefen. Für ein Eis hat es zum Glück doch gereicht und wenig später hatten wir unsere Tickets in den Händen. Es blieben uns noch 40 Minuten, bis wir am Schiffgate sein mussten und so entdeckten wir das Pier 39, die Fisherman’s Wharf, etwas genauer. Hier gab es viele Restaurants, ein Karussell und zahlreiche Souvenirläden. Auch ein „Zältli–Laden“ fanden wir: Hier kann man Bonbons in fast allen Geschmacksrichtungen erwerben.
Pünktlich startete dann unser Boot nach Alcatraz. Wir gönnten uns eine Fahrt zuoberst an Deck, was zwar landschaftlich schön aber vor allem saukalt war. Auf der Insel angekommen erhielt man erst einmal einen Vortrag über die Regeln in diesem National Park. Ja richtig gelesen, the Rock, wie Alcatraz auch noch genannt wird, ist nun ein National Park, der vielen Vögel und Pflanzen zur Heimat geworden ist. Und da im Moment die Jungen der Vögel geschlüpft sind, soll man die Vögel auf keinen Fall stören. Denn sonst, so warnte uns der Ranger, könnte es sein, dass wir eine Kot-Dusche erhalten würden. Wir beschränkten uns somit darauf, in den 2 verbleibenden Stunden Alcatraz zu erkunden, denn um 6:10 pm fuhr bereits das letzte Schiff nach San Francisco.
Was viele nicht wissen: Ursprünglich wurde Alcatraz während des Bürgerkriegs als Fort ausgebaut (1853 bis 1859). Hinter den Mauern um die Insel standen damals unzählige Kanonen. Selbstverständlich gab es auch schon damals ein kleines Gefängnis für Kriegsgefangene. Erst 1933 wurde das Fort aufgegeben und der Umbau zum Bundesgefängnis begonnen. Es war allerdings wegen Mängel beim Bau und langsamen Zerfall nur bis 1963 in Betrieb. In dieser Zeit wurden viele bekannte Gangster darin beherbergt: Al Capone (1934–1939), Robert Franklin Stroud (1942–1959), Machine Gun Kelly (1934–1951) und Alvin „Creepy“ Karpis (1936–1962).
Als erstes nahmen wir uns die bekannte Cell House Audio Tour vor. Ausgerüstet mit einem Player und Kopfhörer begeht und entdeckt man die 4 Zellblöcke A-D und hört dabei die Geschichten von Gefängniswärtern und ehemaligen Insassen. Speziell interessant waren dabei die extrem kleinen Zellen, sowie auch die Stories von Gefängnisrevolten und einem unaufgeklärten Ausbruch in 1962. Bei diesem Ausbruch konnten drei Insassen mit Hilfe von Teelöffeln die Luftschächte in den Zellenwänden vergrössert und flüchten. Sie hatten dabei einen Vorsprung von 9h, da die Wärter während der Nacht durch eine Kopfattrappe im Bett getäuscht wurden. Über den Verbleib der Flüchtlinge fehlt bis heute jede Spur, die einen glauben, die Gangster seien vertrunken, andere sind sich sicher, dass sie ein neues Leben in Südamerika begonnen hätten. Spuren einer Gefängnisrevolte sind ebenfalls noch sichtbar: In einem Teil des Trakts sieht man in der Decke noch Löcher, wo Handgranaten von Marines runtergeworfen wurden. Auch die Explosion der Granaten ist auf dem Boden noch erkennbar. Nach der Audio Tour hatten wir noch ein bisschen Zeit, um die restliche Insel mit den zerfallenen Gebäuden zu erkunden – selbstverständlich ständig vergleichend mit Szenen aus „The Rock“.
Wieder on Board des Schiffes machten wir dieses Mal nicht den gleichen Fehler und suchten uns einen Platz im warmen Innern. Zudem gönnten wir uns eine heisse Schokolade. 🙂 Als wir wieder festen Boden unter den Füssen hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Vorbei liefen wir wieder an der Fisherman’s Wharft und an zahlreichen Souvenirläden. Ein Geschäft erregte allerdings unsere Aufmerksamkeit: Im „After the Quake“ konnte man Levis Jeans für 50 Dollar erwerben, kaufte man 2 Jeans bezahlte man für beide nur 90 Dollar. Pascal und ich schlugen zu. Ausbeute: 3 neue Jeans, welche neu einen Platz im Wohnmobil brauchen!
Auf dem weiteren Nachhauseweg wurden wir dann noch Zeuge, wie einer der berühmten Cablecars Endstation: Hier wurde der ganze Calbecar auf einer Drehscheibe gewendet, und zwar von Hand! Nun wurde es langsam dunkel und so beschlossen wir, für den Rest der Strecke den Bus zu nehmen. Leider hatte der Bus auf seiner Route keine Haltestelle bis zur Golden Gate Bridge – so konnten wir erst knapp vor der Brücke aussteigen. Nun hatten wir die nur etwas kürzere Strecke vor uns wie vorher! Bald bereuten wir aber die unnötige Busfahrt nicht mehr: Wir hatten eine fantastische, nächtliche Aussicht auf einen Teil der Skyline von San Francisco und auch die Golden Gate Bridge war von hier sehr fotogen! 🙂
Wieder im Wohnmobil wollten wir dann nur noch zurück nach San Jose. Unser Navigator hatte aber anderes mit uns im Sinn, lotste uns durch die halbe Stadt (inkl. Chinatown) und liess uns erst dann den Heimweg antreten. So waren wir erst um 12 wieder zurück in San Jose und fielen ziemlich erschöpft ins Bett.
Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
6 Reaktionen zu “San Francisco, Fisherman’s Wharf & Alcatraz”
Schreib was!
Du mußt Dich registrieren, um kommentieren zu können: einloggen

das isch ja wohl es gfängnis mit hammerusblick 😉
Was ned unbedingt en Vorteil esch, wenn det förs Lebe gfange besch und weisch, dass da schöne Festland nie wersch erlebe 😉
Bi de golden Gate Bridge ben ich au scho gsi 😀
Han leider gschlofe und han dbrugg ned gshe ;(
Deför han ich nachher im yosemetipark eine vo mine neue Schueh in floss inegrüert – will sie mich ned gweckt hend – tja!
Gruss Basil
Hehe Basil genial! Mer mached sosch no es extra Foti vode Brugg und nehmeder en andere Schueh methei womer vellecht no findet ufde Reis 🙂
hi guys! Auch mich gibt es noch. Bin ein bisschen unter Strom, aber sonst gehts uns gut….
Falls ihr an der Ostküste vorbeikommt, könntet ihr da nicht vielleicht den verlorenen Flip-Flop von Larissa aus der Brandung fischen? Höhe Outer Banks, North Carolina, habt ja sonst nichts zu tun und seid schon im schuhsuchermood..!
Wir denken viel an euch und sind doch es bitzeli iiiifersüchtig, grrrr!
Gruss und kuss
Von diesen tollen Fotos werde ich heute wohl träumen. So schön!
Danke und weiterhin viel Spass. Wie könnt ihr all diese Eindrücke verarbeiten. Wahnsinnig. LG