Der höchste Wasserfall Nordamerikas
by Janine15 Juni
Aller guter Wanderungen sind bekanntlich drei! So musste Pascal heute ein weiteres Mal dran glauben! Wieder ging es ziemlich nach oben, wir wagten uns an den Fuss des höchsten Wasserfalls in Nordamerika, des Yosemite Falls. Wir hatten Glück, dass wir den Park im frühen Sommer besuchten, denn im Herbst ist vom Yosemite Fall nichts mehr übrig. Die andern Wasserfälle jedoch sind das ganze Jahr über im Park zu bestaunen. Dies liegt daran, dass der Yosemite Fall das viel kleinere Einzugsgebiet hat und somit im Herbst schlichtweg vertrocknet, bevor der Schnee wieder zurückkehrt. Etwas später als am Tag zuvor machten wir uns also auf zum Upper Yosemite Trail. Um 9 Uhr wagten wir uns die vielen Switchbacks hinauf. Bis zum ersten Overlook, dem Columbia Rock, gab es schonmal ganze 60 Stück! Doch hier wurde man schon mit der ersten Aussicht belohnt.
Leider versteckte sich der Wasserfall aber noch – und so liefen wir weiter, bis wir das fallende Wasser schliesslich entdeckten. Beeindruckt an diesem Wasserfall hat mich, dass er nicht gerade herunterfällt, sondern etwa 2 Meter unterhalb der oberen Kante auf einen Felsenprallt. Dadurch wird das Wasser zerstäubt und somit zu einer Art fallenden, schweren Nebel macht. Ich hätte ihm wirklich stundenlang zusehen können! Pascal nahm zum Glück ein paar Slowmotion Filme davon auf! 🙂
Wir wollten aber nun doch noch ganz zum Urpsrung des Wasserfalls. Also wanderten wir nochmals ein paar Meilen und Switchbacks zum Yosemite Falls Overlook. An diesem Punkt befindet man sich an der Klippe und darf über ein Geländer dem Wasserfall quasi über die Schultern schauen. Selbstverständlich mit der obligathen Gischt von unten.
Nach der Überquerung des Yosemite Falls Creek (Bach) steigt man nocheinmal ein paar hundert Meter nach oben und gelangt schliesslich zum Yosemite Point. Hier sieht man, wie weit der Yosemite Fall tatsächlich nach unten „fällt“. Nichts für Personen mit Höhenangst! Dafür war die Umgebung des Yosemite Points sehr gemütlich. Wir beschlossen daher, hier zu picknicken. Pascal fand auch einen schönen Stein, geriet aber ins Revier einer Eidechse, die ganz mutig an Pascals T-Shirt zupfte! Wegen des Grössenverhältnisses gab sie sich dann aber geschlagen und somit konnten wir ungestört ein Nickerchen machen.
Als wir so gegen 2 aufwachten dann der Schock – um uns war es wieder einmal merklich dunkler geworden am Himmel. Wir machten uns also eiligst auf den Rückweg und kamen wiederum trocken unten an. Zielstrebig wollten wir zum Shuttlebus, als wir auf einmal hörten: „You might not want to walk that way because you’d walk into a bear…“ und tatsächlich, praktisch im selben Moment stand ein kleinerer Schwarzbär (der noch sein braunes Youngster Fell hat) fast direkt vor mir (okay, es waren 5m – aber erschrocken bin ich dennoch!). Pascal und ich traten den Rückzug an, denn wenig später kam auch noch die Mutter (ein schöner, ausgewachsener Schwarzbär) hinter dem Gebüsch hervor. Die beiden waren aber friedlich gestimmt, suchten lediglich nach ein paar Ameisen unter einem nahegelegenen Stein und verzogen sich dann weiter Richtung Wald. 4 Bären in 4 Tagen – keine allzu schlechte Bilanz!
Wir nahmen den nächsten Shuttlebus, holten unseren Triton ab und fuhren anschliessend zu den Bridalveil Falls. Zum Glück konnte man den kurzen Hike auch mit Flipflops gehen – meine Wanderschuhe beschenkten mich mal wieder mit je einer Blatter pro Ferse und somit war ich über etwas weniger Schuh sehr glücklich! Bei den Falls angelangt wurden wir wieder einmal erfrischt, aber auch mit einem Regenbogen im Wasserdunst des Wasserfalls belohnt.
Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel – dem Glacier Point – machten wir noch den obligaten Halt beim Tunnel View, von wo man ins Yosemite Valley blicken kann.
Nun erwartete uns eine etwas kurvenreichere Strasse zum Glacier Point. Auch hier darf man nicht länger als 25 Fuss sein – nochmals Glück gehabt! Unser Zeitplan ging voll auf und so waren wir kurz vor Sonnenuntergang dort. Während die Sonne nun langsam verschwand und der gegenüberliegende Horizont die Farben von Gelb über Orange bis hin zu Rot annahm, durften wir dem Ranger zuhören, der über die Wasserfälle des Yosemite Parks sprach. Dabei genossen wir die herrliche Aussicht übers Tal, speziell natürlich auch auf den Half Dome und den Yosemite Point!
Nun stand uns noch eine längere Fahrt bevor. Da wir am nächsten Tag den Maripose Grove besuchen wollten, entschieden wir uns, dieses Mal im National Forest südlich des NP zu übernachten. Die Strecke dorthin war ziemlich Kurvenreich und Pascal holte alles aus dem Triton heraus. Froh waren wir dann aber doch, als wir endlich ein Nachtlager für unsere mobile Wohnung fanden. Nicht ganz so Abgelegen wie der Platz davor, aber doch auch etwas versteckt hinter einem kleinen Hügel parallel zur Strasse. Probleme mit Einschlafen hatten wir auch in dieser Nacht keine, und auch die Bären haben uns nicht bis in die Träume verfolgt! 🙂
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4 Reaktionen zu “Der höchste Wasserfall Nordamerikas”
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Wir haben einen riesen Spass an Euren Berichte und Bilder! Wir erleben
dies alles ein zweites mal waren wir doch mit der Familie vom Urs
14 Tage im Park in den Ferien. Danke es ist Wunderbar. Grosi und Gossvati
Bitte bitte 🙂 Ich nehme ja noch High Definition Videos auf. Das heisst, wenn ich mal alles ein bisschen zusammen geschnitten habe und wir einen HD Beamer oder so auftreiben können, geht der Spass zuhause weiter 😀 !
Sollte das was ich habe genügend sein ? steht er zur Ferfühgung . Grossvati
Würde schon gehen, ist aber leider nicht HD. Dein Beamer hat eine Auflösung von 800×600, HD Beamer und TV’s sind recht neu und haben eine Auflösung (bei Full-HD) von 1920 × 1080, also einiges schärfer. Die Dinger (vorallem die Beamer) sind aber noch recht teuer,… ich werde sehen.